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Orientierung an Teilnehmer*innen

Wenn Sie lehren, tun Sie das mit bestimmten Vorstellungen über Ihre Adressat*innen, die Studierenden. Sie haben z.B. Annahmen darüber, ob die Studierenden nicht- deutschsprachige Texte lesen und verstehen können; Sie gehen davon aus, dass bestimmte Vorkenntnisse vorhanden sind oder noch fehlen. Ebenso können Sie in Betracht ziehen, ob die Studierenden Rassismus-, Sexismus- oder andere Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, oder haben Vorannahmen über ihr durchschnittliches Alter.

Sie können dabei allerdings „nur sehr eingeschränkt einschätzen, wie die verschiedenen Studierenden ihrer Veranstaltung in Bezug auf Privilegierungen und Marginalisierungen in verschiedenen Machtverhältnissen positioniert sind“ (Goel 2016: 40).

Ihre Vorannahmen – ob Sie sich ihrer bewusst sind oder nicht – fließen in Ihr Lehrkonzept und die Interaktion in der Lehrveranstaltung ein, und entscheiden mit darüber, ob es 'aufgeht' oder nicht. Wenn Sie sich diese Annahmen bewusster machen, kann das zum 'Erfolg' Ihrer Veranstaltung beitragen. Es kann auch entscheidend dafür sein, dass Sie in der Veranstaltung bestimmte Vorurteile nicht vertiefen, und Ihre Lehre inklusiver und besser wird. Ihre Annahmen über ihre Zielgruppe gender- und diversitätsbewusst zu reflektieren, kann Ihnen dabei helfen, auf die Lernbedürfnisse und unterschiedlichen Erfahrungen der Studierenden besser einzugehen und die Studierenden gleichwertig und gerecht zu behandeln.


Weiteres dazu unter: Methoden
Literatur:

Goel, Urmila. 2016. Die (Un)Möglichkeit der Vermeidung von Diskriminierungen. In Diskriminierungskritische Lehre. Denkanstöße aus den Gender Studies, Hrsg. Geschäftsstelle des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universiät zu Berlin.