Symbiose Projekt
Am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin haben Studierende, die sich in besonderen Lebenssituationen befinden, die Möglichkeit in einem Tandem zu studieren.
Woher kommt die Idee für das Projekt?
Wir haben die Initiatorin des Symbiose Projekts zur Entstehungsgeschichte befragt. Dr. Vanessa Zacher ist Mitarbeiterin im Studienbüro Biologie.
„Die Idee zu dem Projekt entstand, da Studierende, die im BA auf Lehramt an der Technischen Universität Berlin und an der Freien Universität Berlin studierten, mir in meiner Studienfachberatung über das Tandem-Projekt der TU berichteten.
Im Beratungsalltag treffen meine Kolleginnen und ich immer wieder auf Studierende in besonderen Lebenssituationen, die es gerade in den Naturwissenschaften schwer machen z.B. die erforderlichen Präsenzzeiten in teilnahmepflichtigen Lehrveranstaltungen zu erbringen. Die Regelungen der Rahmenstudien- und -prüfungsordnung lassen hier einen Spielraum für Ersatzleistungen auf Seiten der Dozenten zu. Diese Regelungen setzen jedoch auf die Kulanz der Dozenten und bedeuten für die Studierenden eine Art „Spießrutenlaufen“ – gerade bei Erkrankungen oder Behinderungen, da sie immer wieder ihre besondere Situation erklären müssen.
Daher wurde am Fachbereich BCP entschieden, das Symbiose Projekt als Pilotprojekt zu starten, in dem die Studierenden eine Hilfestellung durch eine studentische Hilfskraft und einen Symbiose-Partner erhalten und das offenlegen ihrer persönlichen Situation nur einmal gegenüber dem Prüfungsausschuss erfolgen muss.“
Wie funktioniert das Symbiose Projekt?
Im folgenden Video erklärt Janine Henkel, studentische Mitarbeiterin und Koordinatorin des Symbiose Projekts, wie es genau funktioniert.
Wie erleben Studierende die Tandems?
Doreen und Alexa waren eines der ersten Tandems im Symbiose Projekt
Für Doreen, die ein Kind hat, war es wichtig „einen Partner zu haben, der für mich an den Vorlesungen und Praktika teilnehmen konnte, wenn ich durch mein Kind verhindert war“. Doreen und ihre Mentorin, Alexa, haben sich telefonisch verabredet, um den Inhalt der jeweiligen Vorlesungen nachzuarbeiten. Letztendlich fehlte Doreen selten bei Vorlesungen oder Praktika. Zu wissen, dass sie die Unterstützung durch ihre Tandempartnerin im Anspruch hätte nehmen können, war für sie dennoch eine große Erleichterung.
Die unterstützende Person trägt allerdings viel Verantwortung. Doreen fände es gut, wenn die Mentorin*innen für ihre Arbeit und Verantwortung Leistungspunkte, zum Beispiel im ABV Bereich, bekommen könnte, „denn es war ja auch ein Zeitaufwand mich jederzeit zu unterstützen, wenn es ihm/ihr möglich war“.
Aus diesem Grund wies Alexa darauf hin, dass die beiden Seiten des Tandems „genau wissen sollten, mit wem sie diese Partnerschaft eingehen. Denn bei Unstimmigkeiten kann diese Symbiose für beide Seiten sehr unangenehm werden“.
Während ihrer Zeit als Mentorin merkte Alexa, dass die Dozierenden stets sehr positiv auf das Projekt reagierten und großes Interesse zeigten.
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Version April 2018. Soweit nicht anders gekennzeichnet, ist dieses Werk unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz lizensiert.