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Genderbewusste Sprache

Ein Buchstabensalat aus verschiedenen metallischen Lettern.

Ein Buchstabensalat aus verschiedenen metallischen Lettern.
Bildquelle: Amador Loureiro (Unsplash.com)

Es gibt nicht eine richtige Lösung für gender- und diversitätsbewusste Sprache. Im Folgenden erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und lernen verschiedene Möglichkeiten des kreativen Gebrauchs von Sprache kennen, die alle Adressierten benennt. Geschickte und inklusive Formulierungen zu finden, hat auch viel mit Routine zu tun und fällt mit der Zeit immer leichter.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige praktische Tipps zum Thema genderbewusste Sprache vor:

Informieren Sie andere, wie Sie selbst gerne angesprochen werden möchten und fragen Sie Gesprächspartner*innen, wie diese angesprochen werden möchten. Wenn Sie möchten, können Sie in der Lehre in die Vorstellungsrunde die Methoden „Pronomenrunde“ integrieren: Teilen Sie, wenn Sie sich selbst vorstellen, Ihr Pronomen mit (z.B. er, sie, Vorname statt Pronomen) und bitten Sie die Studierenden, auch ihr Pronomen zu nennen. In schriftlicher Kommunikation kann das in die E-Mail-Signatur integriert werden.

Beispiel:

Wie Menschen angesprochen werden möchten, ist weder aus dem Aussehen noch aus dem Namen verlässlich abzuleiten. Gerne können Sie mir mitteilen, wie ich Sie ansprechen soll. Wenn Sie mich ansprechen, verwenden Sie bitte das Pronomen sie/ihr.

Sprechen Sie mit der Person ab, ob Sie auch anderen (z. B. Personen aus Ihrem Team) die gewünschte Ansprache mitteilen dürfen oder sollen. Teilen Sie nie ohne dringende Notwendigkeit und Rücksprache mit der betroffenen Person einen nicht mehr genutzten Vornamen mit – das ist diskriminierend und unter Umständen rechtlich explizit verboten (Offenbarungsverbot nach § 5 TSG)

Wenn ausschließlich über Frauen oder Männer in einer Gruppe gesprochen oder geschrieben wird, sollte das auch in der Formulierung zum Ausdruck kommen. 

Beispiele:

Als Vizepräsidentin begrüße ich Sie ganz herzlich bei dem diesjährigen Empfang für neuberufene Professorinnen.
 

Übersicht der bisherigen Präsidenten der Freien Universität Berlin. 

Substantivierte Partizipien, direkte Rede, unpersönliche Pronomen wie „wer“ sowie Nebensätze und Passivformulierungen können genutzt werden, um eine eindeutige sprachliche Geschlechtszuordnung zu vermeiden.

Beispiele:

Liebe Teilnehmende des Workshops

Wenn Sie ein Stipendium erhalten, müssen Sie Ihre Leistungsnachweise in jedem Semester vorlegen.

Das Dokument wird Ihnen zum Download zur Verfügung gestellt.

Ihr Name, Ihre Unterschrift

Die Namen aller Personen, die zur Prüfung zugelassen sind, werden öffentlich bekannt gegeben.

Herausgegeben von…

Wenn keine der oben aufgelisteten Optionen möglich ist, kann für die geschlechterinklusive Form mit Genderstern verwendet werden. Die Form wird mit „glottalem Stopp“ gesprochen, einer kurzen Pause dort, wo sich Sternchen befindet.

Beispiele:

Sehr geehrte Professor*innen

Liebe Expert*innenrunde

Funktionsbezeichnungen mit Erweiterungen wie „-kraft, -hilfe, -person, -ung, -leute“ helfen, Geschlechterzuschreibungen zu vermeiden. In schwierigen Fällen mit zusammengesetzten Wörtern braucht es manchmal ein bisschen Kreativität, aber die Duden-Redaktion gibt ein Paar nützliche Tipps.

Beispiele:

Sehr geehrtes Team des Prüfungsbüros

[Vorname, Nachname], Mitglied der Auswahlkommission, trat nach der Sitzung vor die Presse.

Personen, die sich beworben haben, erhalten umgehend eine Bestätigung.

Unterzeichnen Sie bitte die Teilnahmeliste.

Auf Grundlage des Aussehens oder Vornamens einer Person, können Sie nicht wissen, wie diese angesprochen werden möchte. Akzeptieren Sie, wenn eine Person Ihnen mitteilt, wie sie angesprochen werden möchte und halten Sie sich daran. Entschuldigen Sie sich, wenn Sie die Person aus Versehen falsch angesprochen haben.

Wenn Geschlechtsidentität, präferierte Pronomen oder Selbstbezeichnung einer Person nicht bekannt sind, verwenden Sie Vornamen und Nachnamen statt Frau oder Herr.

Beispiel:

Wie Serkan Aslan eben vorgeschlagen hat

Das Hamburger Sie bedeutet, sich zu siezen, aber sich statt „Herr/Frau (Nachname)“ mit Vornamen anzusprechen.

Beispiel:

Lamine Strohmeier, könnten Sie bitte die Ergebnisse Ihrer Arbeitsgruppe vorstellen